Unsere zweite Lofoten-Winterreise unterscheidet sich zur Ersten darin, dass wir für den Transfer
von Tromsø nach Svolvær hin und retour die Hurtigruten buchten. Zudem wohnten wir über alle fünf Nächte im gleichen Appartement. Wettertechnisch blieb meine zweite Lofoten-Reise nicht weniger von
Regen und Schnee verschont, im Gegenteil hatten wir gar deutlich mehr davon. Aber: Wir hatten auch an zwei Tagen sehr starke Winde! Und Wind kann Hoffnung wecken, dahingehend dass sich unter
Umständen nachts mal eine Wolkendecke öffnet. Und genau so ist es am Neujahrsabend gekommen: Für rund eine halbe Stunde hatten wir klare Sicht auf den Nachthimmel und exakt in diesem Moment
begann die Aurora Borealis über dem Haukland Beach zu tanzen. Polarlichter, Schneestürme, chaotische Zustände auf den Strassen... erfahre in diesem Bericht was wir in einer Woche "Lofoten im
Winter" erlebten.
Das Reiseprogramm im Überblick
Freitag
Tag 1
- Flug von Zürich (ab 16:00 Uhr) via Oslo nach Tromsø (an 22:00 Uhr) mit Scaninavian Airways (SAS). Wir bezahlten für die Business-Class (inkl. 2x 32kg Reisegepäck) Fr. 700.- pro Person. Der Direktflug mit Helvetic Airways kostete im Vergleich Fr. 1'100.-. Ausschlaggebend war letztlich nicht der Preis, sondern die Flugzeiten. Helvetic Airways (und Edelweiss) fliegen jeweils nur samstags, SAS täglich.
- Um Mitternacht Check-in auf dem Hurtigruten-Postschiff MS Vesterålen, welches um ca. 01:30 Uhr von Tromsø ablegte. Die Fahrt von Tromsø nach Svolvær kostete pro Person ca. € 160.-.
Samstag
Tag 2
- Ganzer Tag auf dem Hurtigruten-Schiff. Morgens gemütlich Frühstücken, tagsüber Landschaft und Schifffahrt geniessen. Ich war gespannt wie es um das Tageslicht steht: Von ca. 11:00 Uhr bis ca. 15:00 Uhr war es hell, sofern es nicht gerade schneite oder regnete.
- 18:30 Uhr Ankunft in Svolvær und Mietwagen unmittelbar hinter dem Hafenterminal fassen.
- Abendessen im Restaurant "Bacalao" in Svolvær's Hafen.
- Autofahrt von Svolvær nach Leknes (ca. 60-90min, je nach Strassenverhältnisse).
- Check-in in unserem Appartement, welches wir über Airbnb gebucht haben.
Sonntag
Tag 3
- Der heutige Tagesausflug führte uns nach Nusfjord, Ramberg und Fredvang.
- Am Abend versuchten wir zum ersten Mal unser Glück, Nordlichter zu sehen, am Haukland Beach. Die Polarlichter waren an diesem Abend erkennbar, aber eher schwach.
- Witterung: Eine Mischung zwischen Regen und Schneefall, stets begleitet von starken Winden.
Montag
Tag 4
- Tagesausflug nach Reine - unser erster Versuch! Leider blieb es beim Versuch. Wir schafften es zwar bis Reine, jedoch erkannten wir infolge des Schneesturms die eigene Hand vor dem Gesicht nicht mehr! Innert kürzester Zeit waren die Strassen mit 15-20cm Schnee bedeckt. Wir beobachteten unterwegs mehrere Unfälle. Wir waren froh und dankbar, dass wir am Nachmittag heil und unversehrt im Appartement ankamen. Hier geht es zum Bericht Autofahren in den Wintermonaten auf den Lofoten. Damit es einfach nochmals gesagt ist: Mietet auf den Lofoten (im Winter) ein "robustes" Auto mit 4x4 Antrieb, um für alle Fälle gewappnet zu sein.
Dienstag
Tag 5
- Es war Neujahrstag, der 1. Januar 2019.
- Wir setzten zum zweiten Versuch an, Reine zu besuchen. Das Wetter war zumindest am Vormittag besser. In Reine konnten wir noch 2-3 schöne Aufnahmen machen, bevor dann wieder überfallartig der nächste Schnee-/Regen-Sturm die Lofoteninseln heimsuchte.
- Der Neujahrstag war einer dieser Tage, an dem starke Winde angekündigt waren. Diese Prognose weckte bei mir die Hoffnung, mit etwas Glück am Abend ein Wolkenloch zu entdecken, um freie Sicht auf den Himmel und auf mögliche Polarlichter zu haben.
- Zielort war wiederum der Haukland Beach. Die Fahrzeit von unserem Appartement bis zum Beach betrug ca. 15min (der Standort unseres Appartements wurde bewusst so gewählt). Um 18:30 Uhr fuhren wir ein erstes Mal hin. Positiv: Zwischen vereinzelten Wolken hatte man klare Sicht, Sterne waren zu erkennen, Polarlichter haben wir zu diesem Zeitpunkt keine gesehen und kehrten zurück.
- Polarlichter-Sichtung: Um 22:30 Uhr brachen wir erneut auf, wiederum zum besagten Beach. Ich bezog meinen längst bekannten Standort und machte die ersten Aufnahmen: Schwaches Polarlicht war genau wie erhoft über dem Mannen (Name des Bergs am Haukland Beach) zu erkennen. Wolken kamen und gingen, die Winde waren sehr stark, sie zeichneten schöne Muster in meine Langzeitaufnahmen. Und dann endlich der grosse Moment: Aus dem Nichts begannen die Polarlichter über dem Mannen förmlich zu glühen. Wir waren überwältigt! Das Schauspiel dauerte nur wenige Minuten.
Mittwoch
Tag 6
- Der heutige Tagesausflug führte uns nach Henningsvær. Für heute war "gutes" Wetter angekündigt, obschon diese Ansage auf den Lofoten gar nichts bedeuten muss. Bei der Hinfahrt regnete und schneite es teilweise, aber die Winde liessen nach. Ob wohl ein Drohnenflug drin liegen würde?
- Henningsvær fanden wir zugeschneit im Winterkleid vor - wunderschön! Und auch ein kurzer Drohnenflug war möglich, bevor es wieder dunkel wurde.
Donnerstag
Tag 7
- Unser letzter Lofoten-Tag.
- Es regnete den ganzen Tag stark, entsprechend nahmen wir es gemütlich, verliessen erst um den Mittag unser Appartement, kehrten für einen feinen Kaffee und Kuchen in der Lofotenbakeri in Leknes ein und fuhren gegen 14:00 Uhr langsam in Richtung Svolvær.
- Die Abgabe des Mietwagens war auf 19:00 Uhr terminiert.
- Zum Lofoten Abschluss genossen wir im sensationellen Restaurant von Svinoya Rorbuer einen fantastisch zubereitenden Stockfisch.
- Um 21:00 Uhr traf unser Hurtigruten-Schiff MS Kong Harald im Hafen von Svolvær ein und wir bezogen unsere Kabine. Wie immer starteten wir unsere Hurtigruten-Reise mit einer ausgiebigen Schiffserkundung, wo alle Decks und Aufenthaltsräume aufgesucht und inspiziert wurden. Bei einem Bierchen im Panorama Salon liessen wir den Tag ausklingen und erlebten wie das Schiff in die dunkle Nacht auslief.
Freitag
Tag 8
- Den Vormittag verbrachten wir auf dem Hurtigruten-Schiff. Um 14:30 Uhr kamen wir in Tromsø an.
- Danach bezogen wir unser Zimmer im Hotel Clarion, unmittelbar angrenzend an das Hurtigruten-Terminal.
- Am Nachmittag flanierten wir noch etwas durch die Strassen Tromsø's.
- Das Abendessen genossen wir im hervorragenden Restaurant "Arctandria", welches eines von mehreren Restaurants und Bars des Hauses "Vertshuset Skarven" ist. Auch da bestellten wir Stockfisch. Das Gericht schmeckt uns sehr und wir empfehlen allen Reisenden, Stockfisch mal auszuprobieren.
Samstag
Tag 9
- Reisetag und Rückflug mittels SAS von Tromsø via Oslo nach Zürich.
Fazit und Empfehlung
Insgesamt überzeugte uns der Reiseablauf sehr und wir verbrachten nicht nur erholsame, sondern mit den heftigen Schneestürmen auch erlebnisreiche Tage in Norwegen. Unser hier vorgestelltes Reiseprogramm können wir sehr empfehlen. Auch unser Apartement bei Trond (Suchbegriff "Lofothytter" bei Airbnb) war fantastisch und würden wir jederzeit wieder buchen.
Bei einer nächsten Winterreise auf die Lofoten - und die folgt gewiss - würden wir wohl nicht mehr während dem Jahreswechsel Ende Dezember, anfangs Januar reisen, sondern einen früheren (Oktober/November) oder späteren Zeitpunkt (Februar/März) bevorzugen. Einerseits sind dann Geschäfte und Restaurants in Betrieb, andererseits erlebt man 2-3 Stunden mehr Tageslicht. Und die Wintermonate auf den Lofoten mit der tiefstehenden Sonne sind besonders schön!
Unterkunft-Empfehlung:
Erstellt: 21.02.2019 | Aktualisiert: 21.03.2021
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